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Feuer.

Feuer- sollte man immer dabei haben.
Die Antwort  „ ..Ich bin Nichtraucher"
auf die Frage nach Feuer bekommt man
im Kreis der ernsthaften Geschichtsdar-
stellung selten zu hören. Nicht, daß
jeder rauchen würde- aber im Zeitalter
des Herdfeuers und des offen Lichts
waren natürlich auch die Zündmittel weiter verbreitet als heute.

Das Feuerzeug ist älter als das Streichholz- für Jahrhunderte wurde
mit Feuerstein, Schlagstahl und Zunder Feuer erzeugt.
 

Entwicklungsgeschichtlich bedeutend ist der Ersatz
des Zunderschwamms durch Baumwolldochte zur
Biedermeierzeit. Es entstanden Taschenfeuerzeuge
mit Docht, Schlagstahl und
Feuerstein wie die hier abge-
bildeten. Die nächste größere
Verbesserung fand sich in der
Mechanisiserung des Feuer-
schlagens; ein stählernes Reib-
rad sorgte nun in Verbindung mit einem zylindeförmig
konfektioniertem Feuerstein für die Funkenbildung.
Solche Glimmfeuerzeuge, mit Baumwolldocht und
anmontierter Reibradgarnitur wie links abgebildet
waren ab Ende der 1870er Jahre im Gebrauch, und
haben sich noch sehr lange gehalten- bis in unsere Zeit.
Sie werden noch heute hergestellt. Die Reibradzündung
hat sich als praktisch und billig erwiesen- deshalb findet
sie sich heute noch an Einwegfeuerzeugen.

Die Geschichte des Feuerzeugs ist natürlich auch eng mit
der der Feuerwaffen verbunden, wo auch nach einer Lösung
gesucht wurde, schnell und zuverlässig einen Zündfunken
zu bewirken. Die ersten primitiven Schnappschlösser an
Feuerwaffen wurden auch in Form von „Zunderpistolen"
im Feuerzeugbau verwendet; und auch viele spätere
Entwicklungen im Waffenbau zur Zündung spiegeln sich
im Feuerzegbau wieder- hier wird mit Explosionspillen,
Bandstreifen, Knallplättchen u.a. experimentiert.

Das Benzinfeuerzeug setzte sich ab Ende der 1890er
Jahre durch. Mit Reibrad, Feuerstein, Docht und Benzin
ließ sich jetzt leicht eine offene Flamme erzeugen.
Dabei gibt es grundsätzlich zwei Tendenzen: Entweder
waren die Feuerzeuge der Zeit zwischen 1895 und 1920
sehr einfach und billig, oder sehr aufwendig und teuer gearbeitet- wie
heute auch noch. Mechanische Schmuckstücke sind die wie - Bild 103-
Taschenuhren  gearbeiteten Feuerzeuge der Zeit bis ca. 1910. Bild 102
zeigt einfache, zuverlässige Modelle, wie sie von der österreichischen
Firma IMCO bis ca. 1920 gefertigt wurden. IMCO stellt auch heute noch
Feuerzeuge her.

Überall erhältlich ist sind die IMCO
Triplex Benzinfeuerzeuge, die wie
auch das bekannte amerikanische
Zippo. Beide sind für unsere Zwecke
nicht zu gebrauchen. Sie werden beide
seit 1935 fast unverändert hergestellt,
und spiegeln eben das Design der 1930er
Jahre wieder.

Zur Suche nach alten Benzinern auf Flohmärkten besteht also keine
wirkliche Alternative. Gelegentlich werden noch - in China neu her-
gestellte - Sturmfeuerzeuge aus Messing angeboten, die denen
auf Bild 102 entfernt ähnlich sehen. Daneben bleibt es den Bastlern
freigestellt, selbst aktiv zu werden- aus Patronenhülsen gefertigte
Grabenbasteleien waren auch im Weltkrieg sehr beliebt.
 

Als Alternative sind Streichhölzer geeignet; Sicherheitshölzer wie
heute überwiegend gebräuchlich gibt es seit ca. 1880. Übrigens
gab es - das mittlerweile ausgelaufene- Zündholzmonopol erst ab
den 1920er Jahren, als das Reich in Finanznot das Zündholzmonopol
nach Schweden verkaufte; vorher gab es in Deutschland hunderte
von Zündholzherstellern und einige tausend Marken- darunter auch
sehr viele patriotische Motive. Im Computerzeitalter lassen sich die
Motive leicht reproduzieren.
 
 
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