|MAIN|UNIFORMEN|UNIFORMEN 2|



Das Koppelschloß.

1847 wurde in Preu0en
ein neues Gepäck nach
Virchow eingeführt; eine
neue Koppelrüstung ver-
drängte danach auch in
den anderen Staaten die
bisherigen Bandoliers.
 

Das Lederkopel, bei Preußens offiziell immer Leibriemen genannt, war bis 1895
50 mm breit; danach wurde es auf 45 mm reduziert. Die Koppelschlösser selbst
sind ein schönes Sammelgebiet, zum einen hatte jedes Land ein eigenes Motiv,
und die Schlösser wurden auch in verschiedenen Materialien und Ausführungen
hergestellt. Hierzu gibt es auch eine sehr gute und informative Internetseite:

                                       www.das-koppelschloss.de

Das Friedenskoppelschloß war aus Messing mit Neusilberauflage gefertigt, auch
Tombak auf Messeing oder Neusilber auf Tombak. Das Medaillon war aufgelötet.
Im Krieg gab es auch Fertigungen aus Eisenblech, mit aufgelötetem Medaillon
oder einteilig durchgeprägt. Diese waren feldgrau lackiert. Für unsere Darstellung
kann man immer noch- mit Fachkenntnis- ein gutes Original relativ preiswert
„schießen", oder sich eine Reproduktion zulegen- die gibt es für wenig Geld, um
die € 7,50, und sind für unsere Zwecke sehr gut geeignet. Was immer fehlt, ist
der Widerhalt für die Patronentasche- den muß man sich nähen oder nähen lassen.

Ein Lederstreifen in Koppelbreite ist um die Dornachse des Schlosses geführt und
vernäht. Dabei steht die Rückseite 5 cm und die Vorderseite 2 cm offen- hier
soll sich die Patronentasche fangen, damit sie nicht an das Schloß rutscht.

Der Leibriemen.
 

Der Leibriemen (Das Koppel) war bis 1895 50 mm breit, danach auf 45 mm reduziert.
je nach Truppenteil war es zur Friedensuniform weiß, braun, oder schwarz. Zur feld-
grauen Uniform behielten die Pioniere ihr traditonell schwarzes Lederzeug, bei einigen
Truppenteilen, wie den Jägern war es braun gefärbt, generell tat man sich mit einer
Einfärbung schwer. Ursprünglich war geplant, es feldgrau oder braun zu färben, aber
die Truppenversuche waren unbefriedigend, weil die Farbe nicht überzeugend haftete
und dauerhaft „nachgeputzt" werden konnte und so sehr schnell- je nach Pflege und
Fettart- sehr unterschiedliche und uneinheitliche Tönungen produziert wurden.
So rückte 1914 das Feldheer mit lohfarbenen- je nach Gerberei von hell bis mittelbraun-
Koppeln und sonstigen Lederausrüstungen- Seitengewehrtaschen, Riemen, Tornister-
belederung, Pistolentaschen etc. aus.  Um eine Einheitlichkeit wieder herzustellen
wurde 1915 befohlen, das Lederzeug schwarz zu putzen.

Das Koppel verfügte über einen einfachen Schließhaken aus Messing, später im Krieg
auch aus Zinkblech oder feldgrau lackiertem Eisenblech; das Koppel wurde durch einen
Schlitz im Schließhakenblech geführt und vernäht; auch hier das Ende ca. 2 cm offen,
die linke Patronentasche aufzufangen. Es auch vor dem Kriege schon andere Haken,
deren offene Bleche am Ende des Koppels zweifach vernietet waren, aber nicht da,
wo in der Struktur Patronentaschen getragen wurden. erst gegen Kriegsende sollte
auch der angenietete Haken in gößerem Maße zur Anwendung kommen.

Die gute Nachricht ist, daß Koppel relativ leicht zu beschaffen sind- sie werden bis
heute bei Feuerwehr, Zunftkleidung etc. verwendet und neu gefertigt- leider immer
mit genietetem Hakenblech. Ganz abzulehnen sind Koppel, wo man sich das Einnähen
der Verstellzunge spart und ebenfalls genietet hat- das ist billigste deutsche Industrie-
fertigung der Gegenwart.
 

Man kann sich also ein Feuerwehr- NVA- oder sonstiges Koppel beschaffen, dazu aus
der Grabbelkiste auf den Börsen die Haken, die von einigen auch schon aus Messing-
blech gelasert werden.

Das Koppel dann mit 5 cm Zugabe zu der benötigten Größe, damit es umgenäht werden
kann. Es gibt auch fertige Reproduktionen- in schwarz und naturfarben- zu kaufen, und
die Lederwerker unter uns machen es gerne auch komplett selbst.