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Alarm! Jeder Mann führt auf dem
Tornister ein Kommißbrot mit. Bitte
jeder nur ein Brot, zum Alarm bitte
links einordnen... Jede Division ver-
fügte über eine Bäckereikompanie
mit ca. 380  Soldaten, 140 Pferden
und 50 Fahrzeugen. Die Hauptwaffe
der Soldaten war der Backofenwagen
90, Vfw.1 (Verpflegungswagen 1), der
in dieser Form 1890 eingeführt war
und auf ältere Modelle ( Preußen 1875) zurückging. Mobile Feldbäckereien
kennen die Preußen seit den friederizianischen Zeiten ; damals wurden sie
jedoch aus Ziegeln und vorgefertigten Teilen am jeweiligen Standort neu
aufgemauert.

brot106.jpgDer Backofenwagen 90,  mit vorgespannter Protze
zweispännig vom Bock gefahren, war hingegen eine
moderne Eisenblechkonstruktion. Mit den je fünf Öfen
einer Kompanie wurde eine Tagesleistung von 9.600 Broten
à 1,5 kg = 19.200 Tagesrationen ermöglicht. Die Feuerung
war auf Holz/Kohle/Torf ausgelegt.

An notwendiger Ausstattung kamen hinzu: Teigknetmaschinen, Zelte für das
Backen und die Lagerung des Brotes, Transportwagen, Wachmannschaften.

Im Normalbetrieb - es wird in drei Schichten gearbeitet- verbraucht die
Bäckereikompanie je Ofen in  24 Stunden 160-190 kg Brennstoff und
8.000 bis 10.000 Liter Wasser; die Teigknetemaschinen haben einen
Stundendurchsatz von bis zu 1.800 kg.
 

brot107.jpgbrot108.jpg
v.l.n.r.: Die Teigknetmaschine mit Potze; der Bäckereigerätewagen
 

Mit Erstarren der Fronten im Stellungskrieg wurden natürlich auch stationäre
Feldbäckereien eingerichtet, als auch unter militärischer Leitung stehende
Brotfabriken. Eine stationäre Feldbäckerei in der Champagne:

brot102.jpgbrot101.jpgbrot100.jpg
v.l.n.r.: Besichtigung; Heranbringen von Mehl; Fortbringen der Brote.
 

brot114.jpgbrot115.jpg
v.l.n.r.: Feldbäcker bei der Arbeit und der Mahlzeit; Feldbäckereiei bem Aufbau
 

In der Bewegung, d.H: Vormarsch oder Rückzug, konnte die Feldbäckerei
ihre Öfen natürlich nicht betrieben- hier mußte mit dem eingelagerten Brot
zwischengepuffert werden. Im Gegenteil hierzu folgte die Feldküche der
Kompanie mit dem Troß und den Bagagewagen, und  sehr oft auch auf
dem Marsch unter Dampf- der Speisekessel wurde nur angeheizt, die Mahl-
zeit garte langsam auf dem Marsch.  Durch die doppelwandigen Kochkessel
konnte die Mahlzeit nicht anbrennen, und durch die Isolierung garte das
„angekochte" Essen in zwei bis vier Stunden fertig.  Nach dem gleichen
Prinzip wurden so auch behelfsmäßige Küchen, Kessel in sogenannten
„Kochkisten", verwendet. In gut isolierten Holzkisten wurden „angekochte"
Speisen in Kesseln transportiert. Und außerdem kam natürlich alles in den
Einsatz, was es nicht geben sollte: Improvisationen und ziviles Gerät.

brot109.jpgbrot112.jpgbrot113.jpgbrot116.jpg
v.l.n.r.: Proviant- und Bagagewagen; Feldküche am Straßenrand, auf dem Wagon. Kochkisten.
brot104.jpgbrot105.jpgbrot111.jpg
v.l.n.r.: Fahrbare Zivilküche; Feldköche beim Einkochen von Marmelade; Erbeutete russische Feldküchen.Kochkisten.